Tropanalkaloide in Mais, Hirse und Buchweizen
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Tropanalkaloide sind natürliche, pflanzliche Inhaltsstoffe, die beispielsweise in Stechapfel, Tollkirsche oder Bilsenkraut vorkommen. Sie können insbesondere die Ernte von Hirse, Sorghumhirse und Buchweizen verunreinigen und so in Lebensmittel gelangen.
Die Gruppe der Tropanalkaloide umfasst mehr als 200 verschiedene Verbindungen. Bereits in niedriger Dosierung haben Tropanalkaloide Einfluss auf die Herzfrequenz und das zentrale Nervensystem. Mögliche Symptome sind Benommenheit, Kopfschmerzen und Übelkeit. Bei Personen mit Herz-Kreislauf-Beschwerden können Tropanalkaloide zu gesundheitlichen Problemen führen. Zum Schutz der Bevölkerung wurden Höchstwerte für die Tropanalkaloide Atropin und Scopolamin festgelegt.
Im Rahmen der guten Herstellungspraxis sind die Produzenten und Verarbeiter dafür verantwortlich, den Anteil der unerwünschten Samenkörner oder fremder Pflanzenteile bei der Getreideernte auf ein Minimum zu senken. So kann der Gehalt an Tropanalkaloiden in Lebensmitteln niedrig gehalten werden. Allerdings häufen sich seit 2020 Meldungen über mit Tropanalkaloiden belastete Lebensmittel im europäischen Schnellwarnsystem (RASFF). Deshalb wurden im Rahmen einer koordinierten Ostschweizer Untersuchungskampagne im Frühjahr 2025 15 Mais-, zehn Hirse- und sechs Buchweizenprodukte erhoben. Das ALT beteiligte sich mit sieben Proben. Die Untersuchungen fanden im Kantonalen Labor Thurgau statt.
Das Ergebnis: Alle Proben hielten den gesetzlichen Höchstwert für die Summe aus Atropin und Scopolamin ein. Auch der höchste gemessene Wert lag immer noch viermal darunter