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Wenn Eiswürfelbereiter zu Hygienefallen werden
Foto: © ALT – Mangelhaft gewartete Eiswürfelmaschine

Bauchschmerzen können die Urlaubsfreuden trüben. Ursache sind nicht selten kontaminiertes Trinkwasser oder daraus hergestellte Eiswürfel zur Verwendung in Getränken. Auch in Graubünden und Glarus können Eiswürfel mit «ungebetenen Gästen» belastet sein, obwohl hierzulande weniger die Trinkwasserqualität als die mangelhafte Reinigung und Wartung der Eiswürfelmaschinen Ursache schlechter Eisqualität ist. Oft werden die Maschinen zweckentfremdet, beispielsweise zur Kühlung von Weinflaschen. Oder die Eisentnahme erfolgt mit unhygienischem Besteck.

Die Bündner und Glarner Lebensmittelkontrolleure haben im Laufe des Jahres 2020 insgesamt 42 Stichproben an Eiswürfeln durchgeführt, davon 37 im Gastgewerbe, die restlichen in Metzgereien und in einer Molkerei. Die Proben wurden anschliessend bezüglich ihrer mikrobiologischen Qualität im Labor des ALT untersucht.

Sieben der 42 erhobenen Proben (17 %) mussten aufgrund der mangelhaften mikrobiologischen Qualität beanstandet werden. Bei vier Proben konnten Fäkalkeime nachgewiesen werden, was auf eine unhygienische Entnahme der Eiswürfel hindeutet. In drei Proben konnte das Labor Pseudomonas aeruginosa nachweisen. Dieser Keim bildet in Eismaschinen gefährliche Biofilme, wenn nicht regelmässig und gründlich gereinigt wird. Betriebe mit schlechten Proben wurden aufgefordert, geeignete Verbesserungsmassnahmen einzuleiten, z. B. eine Verkürzung der Reinigungsintervalle oder eine Optimierung bei der Entnahme der Eiswürfel. Zudem wurden sie aufgefordert, die Wirksamkeit der eingeleiteten Massnahmen mit eigenen Probenahmen zu überprüfen.

Gegenüber ähnlichen Untersuchungen in vergangenen Jahren hat sich die Situation kaum verändert, die Beanstandungsquote ist nach wie vor hoch. Das heisst, dass auch im Rahmen zukünftiger Inspektionen unsere Kontrolleure bei Eiswürfelbereitern genau hinschauen, intervenieren und bei Bedarf Proben entnehmen werden.