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«Hahnenburger» aus Graubünden und Glarus
Foto: © bill_17 - stock.adobe.com

 

Im Laufe des Jahres 2023 hat das Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit (ALT) Trinkwasser aus dem öffentlichen Leitungsnetz untersucht. Für das Berichtsjahr kann dem Trinkwasser aus Graubünden und Glarus ein gutes Zeugnis ausgestellt werden.

Die Sicherstellung der Trinkwasserqualität ist Aufgabe der Gemeinden, Wassergenossenschaften und Korporationen. Untersuchungen des Trinkwassers im Rahmen der Selbstkontrolle oder der amtlichen Lebensmittelkontrolle zeigen, ob dem genügend Beachtung geschenkt wird. Denn insbesondere die mikrobiologische Qualität des Trinkwassers kann sich unter Umständen schnell verschlechtern. Die Verantwortlichen sollten daher periodisch eine Gefährdungsanalyse ihrer Wasservorkommen durchführen und geeignete Vorsorgemassnahmen treffen.

Im Frühling und Herbst 2023 wurden insgesamt 394 Trinkwasserproben aus Dorf- und Stadtbrunnen amtlich erhoben, davon 364 in Graubünden und 30 im Kanton Glarus. Die Proben wurden im Labor des ALT auf diejenigen mikrobiologischen (E. coli, Enterokokken) und chemischen Parameter (Arsen, Blei, Eisen, Chrom, Nitrit, Nitrat, Fluorid) untersucht, die im Rahmen der Umsetzung des von der Schweiz ratifizierten Protokolls «Wasser und Gesundheit» geprüft werden und für die der Gesetzgeber auch Höchstwerte festgelegt hat. Zusätzlich wurden einzelne Proben auf Radon untersucht.

34 Proben (8.6 %) mussten beanstandet werden, davon drei Proben wegen einer Überschreitung des Höchstgehalts für Arsen, eine Probe wegen zu hoher Radonkonzentration sowie 27 Proben wegen geringfügiger Verunreinigung mit Fäkalkeimen oder Überschreitung der zulässigen Gesamtkeimzahl. Bei weiteren drei Proben wurde eine stärkere fäkale Verunreinigung festgestellt. Durch die eingeleiteten Sofortmassnahmen konnte die mikrobiologische Trinkwasserqualität in den betroffenen Wasserversorgungsanlagen jedoch umgehend wiederhergestellt werden.

Die im Vergleich zu den Vorjahren höhere Beanstandungsquote (2021: 5,7 %, 2022: 5,3 %) wird für die Verantwortlichen Anlass und Ansporn sein, ihre Gefährdungsanalyse zugunsten des Trinkwasserschutzes anzupassen. Unter dem Strich können sich die Bündner und Glarner aber glücklich schätzen, in der Regel mit einwandfreiem «Hahnenburger» versorgt zu werden.