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Mit der Publikation der Oktoberzahlen der Beherbergungsstatistik (HESTA) beschliesst sich die Sommersaison im Bündner Tourismus auch aus statistischer Sicht. Im Rückblick war das zurückliegende Halbjahr, wie auch die Wetterbedingungen zur Hauptferienzeit, sehr kontrastreich. Im Monat Oktober konnte das sehr gute Herbstferiengeschäft aus dem letzten Jahr nicht egalisiert werden. Grund dafür ist ein signifikanter Rückgang bei den inländischen Gästen und in verschiedenen europäischen Herkunftsländern.

Im Oktober verbuchte der Bündner Tourismus im Vergleich zum starken Vorjahr einen prozentualen Rückgang um knapp 8 Prozent bei den Logiernächten in den Hotel- und Kurbetrieben. Einerseits war das Wetter in der zweiten Hälfte nicht mehr so sonnig und warm wie noch zu Monatsbeginn, andererseits buchten wohl auch wieder viele Schweizerinnen und Schweizer Ferien im nahen und fernen Ausland. Weiterhin im Hoch sind die Buchungen der Gäste aus den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich. Es reisten im Oktober 2023 auch wieder mehr Gäste aus dem asiatischen Raum nach Graubünden.

Der direkte Vergleich bei den Bündner Tourismusdestinationen zeigt im Oktober, dass insbesondere die bei den Schweizern beliebten Destinationen tendenziell einen stärkeren Rückgang als die anteilsmässig eher internationaler ausgerichteten Tourismusdestinationen verbuchen mussten. Ein leichtes Plus im Vergleich zum Vorjahr resultierte lediglich im Churer Rheintal, dem vorderen Prättigau, dem Bergell und im Val Surses. Im Vergleich zum Durchschnitt der letzten fünf Jahre war der Herbst in den ebengenannten Regionen, wie auch in der Destination Arosa und dem Puschlav überdurchschnittlich gut. In den weiteren Kantonsteilen resultierten teilweise auch markante Rückgänge im Vergleich zum mittelfristigen Referenzwert.

Der Rückblick auf die statistische Sommersaison 2023 bestätigt die Erwartungen und Prognosen, welche sich bereits im letzten Sommer abzeichneten und auch in den Prognosen aus dem Frühling angegeben wurden. Die Schweizerinnen und Schweizer reisten wieder öfters ins nahe und ferne Ausland. Die teilweise hohe Nachfrage zeichnete sich auch bei der Auslastung der Schweizer Flughäfen ab. Andererseits war die Reiselust, allen voran bei den Gästen aus den Vereinigten Staaten so hoch wie schon seit Jahren nicht mehr, es kamen überdurchschnittlich viele Amerikaner in die Schweiz, aber auch nach Graubünden. Sehr differenziert entwickelten sich hingegen die Übernachtungszahlen der Gäste aus den Nachbarstaaten und den weiteren Ländern der europäischen Union. Einerseits divergierten die Inflationswerte zwischen den EU-Staaten teilweise markant. Im direkten Vergleich zur Schweiz ergab sich damit teilweise eine zunehmende Kaufkraftdisparität. Dies, kombiniert zu der jeweils unterschiedlichen Preissensibilität in den angrenzenden Ländern führte zu teilweise gegensätzlichen Entwicklungen im Segment der europäischen Gäste.

Im dirketen Vergleich der Schweizer Tourismusregionen resultierte sowohl in den Städten als auch in den international ausgerichteten alpinen Regionen ein Plus, sowohl im Vorjahres-, als auch im 5-Jahresvergleich. Erwartungsgemäss verbuchten die beiden Gewinner-Regionen aus den Pandemiejahren (Tessin und Graubünden) in der zurückliegenden Sommersaison einen Rückgang bei den Logiernächten in der Gegenüberstellung zum Sommer 2022. Im Tessin resultierte sogar ein Rückgang der Logiernächte im 5-Jahresvergleich. Für Graubünden resultierte unter dem Strich eine solide Sommersaison 2023, mit praktisch punktgenau gleich vielen Logiernächten wie im 5 – Jahresmittel. Im direkten Vergleich zur letztjährigen Rekordsaison wurde jedoch ein Minus von 4.4% bei den Logiernächten verbucht.

Gemäss der letzten Umfrage, welche das Amt für Wirtschaft und Tourismus und die HotellerieSuisse Graubünden vor knapp einem Monat durchgeführt haben sind die Aussichten auf den Wintersaisonstart äusserst positiv. Die Buchungsstände in der Bündner Hotellerie sind leicht höher, als noch vor Jahresfrist. Auch die Prognosen der BAK Economics ergeben, dass der Bündner Tourismus gestärkt aus der Covid-19 Pandemie hervorgeht und sich entsprechend entwickeln wird. Zwar werden die Logiernächte der Schweizer Gäste mittelfristig weiter abnehmen, sich dann jedoch auf einem Wert über den Jahresmitteln aus der Zeit vor der Pandemie einpendeln. Das höchste Wachstum für den Schweizer Tourismus wird in den beiden kommenden Jahren für die Fernmärkte prognostiziert. Bei den Herkunftsmärkten auf dem europäischen Kontinent gehen die Prognosewerte für die Logiernächte in der Schweiz auseinander.

Datenblatt Beherbergungsstatistik: Monatsdaten Juli

Datenblatt Beherbergungsstatistik: Sommersaison 2023

Weitere Daten: Beherbergungsstatistik (gr.ch)

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