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Zustand der Oberengadiner Seen 2014 bis 2021

Das Amt für Natur und Umwelt hat in unterschiedlichen Zeitabständen die Temperatur und die Nährstoffe in den Oberengadiner Seen untersucht. Der Bericht zum Zustand der Oberengadiner Seen von 2014 bis 2021 liegt jetzt vor.

Gewässerzustand der vier Oberengadiner Seen von 2014 - 2021

 

Untersuchung zu per- und polyfluorierte Alkylverbindungen 2021

Im Jahr 2021 haben das Amt für Lebensmittelkontrolle und Tiergesundheit (ALT), das Amt für Jagd und Fischerei (AJF) und das Amt für Natur und Umwelt (ANU) Wasser- und Fischproben der Oberengadiner Seen auf sogenannte per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS) untersucht. Sie wurden in ähnlichen Konzentrationen nachgewiesen, wie sie auch in anderen Schweizer Seen auftreten. Die Werte stellen kein Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung dar.

PFAS werden unter anderem zur Herstellung von schmutz- und wasserabweisenden Outdoortextilien sowie schmutz-, fett- und wasserabweisenden Papieren, Skiwachs, Schmiermitteln oder Teflonpfannen verwendet. Es sind äusserst langlebige Stoffe, die in der Umwelt praktisch nicht abgebaut werden. Wenn Sie von Pflanzen, Tieren und Menschen aufgenommen werden, werden Sie nur teilweise wieder ausgeschieden. Ein Teil kann in den Organen verbleiben und mit der Zeit im Körper von Menschen und Tieren angereichert werden. Stoffe aus dieser Gruppe können weltweit nachgewiesen werden, da sie über die Luft verbreitet und mit dem Niederschlag auf den Boden gelangen können.

PFAS Analysen Oberengadin (Schlussbericht)

Kein Gesundheitsrisiko durch gelegentlichen Fischkonsum

Von insgesamt 70 Fischen aus dem Silsersee, dem Lago Bianco und dem Lago Crocetta wurde das Muskelfleisch und die Leber untersucht. In rund der Hälfte der untersuchten Fische wurden im Muskelfleisch Spuren von PFAS nachgewiesen. Bei den meisten der getesteten Fische (90 Prozent) wurden in deren Leber etwa zehnmal höhere Konzentrationen von PFAS nachgewiesen. Die Fische im Oberengadin sind aber wesentlich weniger mit PFAS belastet als etwa im Bodensee, Genfersee oder Lago Maggiore. Der gelegentliche Verzehr von Fischmuskelfleisch aus den Oberengadiner Seen stellt aus gesundheitlicher Sicht nach heutigem Kenntnisstand ein vernachlässigbares Risiko dar. Inwieweit sich die chronische Belastung der Fische mit PFAS auf deren Entwicklung und Reproduktion auswirkt, kann nicht beurteilt werden. Akute toxikologische Effekte auf die Fische können aber ausgeschlossen werden.

Kein Risiko durch Trinkwassergenuss

Spuren von PFAS wurden auch im Trinkwasser gefunden. Die Werte liegen aber deutlich unter den zulässigen Höchstwerten des Bundes und auch der EU. Das Trinkwasser stellt somit kein Risiko für die Gesundheit dar.

Spuren im Seewasser nachgewiesen

In 35 untersuchten Wasserproben aus verschiedenen Tiefen der Oberengadiner Seen wurden Spuren von PFAS nachgewiesen. Die Konzentrationen liegen in der gleichen Grössenordnung wie Messungen aus anderen Schweizer Seen.