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Nächstes Jahr ist es wieder soweit: Am 14. November 2024 debattieren Mädchen zwischen 13 und 16 Jahren im Grossratssaal zu aktuellen politischen Themen. Die erste Ausgabe des Bündner Mädchen*parlaments fand 2012 statt, damals noch als halbtägige Veranstaltung. Präsidiert wird die nächste Ausgabe von Grossrätin Silvia Hofmann Auf der Maur, die ab August 2024 für ein Jahr das Standespräsidium innehat – und das Mädchen*parlament einst gründete in ihrer damaligen Funktion als Leiterin der Stabsstelle für Chancengleichheit von Frau und Mann.

Damit möglichst alle Mädchen der Oberstufe einmal teilnehmen können, findet das Bündner Mädchen*parlament alle drei Jahre am Nationalen Zukunftstag statt. An diesem Tag schnuppern Mädchen und Jungs in geschlechtsuntypische Berufe rein. Auch Politik gehört dazu: Politische Arbeit wird mehrheitlich von Männern verrichtet. Frauen sind in der kommunalen, kantonalen und nationalen Politik nach wie vor untervertreten, wie Erhebungen zeigen. Mit dem Mädchen*parlament will die Stabsstelle für Chancengleichheit von Frau und Mann jungen Frauen einen Einblick in die politische Tätigkeit verschaffen und sie bestärken, selber politisch aktiv zu werden.

Die Mädchen werden bei der Erarbeitung der Petitionen von Grossrätinnen und Grossräten aus allen Parteien unterstützt. Am letzten Mädchen*parlament 2021 wurden in thematischen Kommissionen sechs Petitionen zu «Bildung und Digitalisierung», «Zukunft in Graubünden», «Klimawandel» sowie «Gender und Sexismus» erarbeitet und dem damaligen Regierungspräsidenten Mario Cavigelli übergeben. Die Petitionen wurden in den letzten zwei Jahren im Grossen Rat ausgiebig diskutiert – was zeigt, dass die Grossrätinnen und Grossräte die Petitionen als Beiträge zu aktuellen Debatten und Herausforderungen schätzen. Schliesslich wurden drei Petitionen an die Regierung zur Bearbeitung weitergeleitet: «Für einen attraktiven und ökologischen öffentlichen Verkehr», «Mobiles Arbeiten im ganzen Kanton Graubünden» sowie «Gegen unerwünschte erotische Bilder und Grooming». Dass nicht alle Petitionen weitergereicht wurden, gehört zur politischen Realität jeder Parlamentarierin und jedes Parlamentariers – so auch der Mädchen*parlamentarierinnen.

Kishara Thayananthan, Teilnehmerin des 4. Bündner Mädchen*parlaments 2021, bringt es im Mix-Magazin 2022 auf den Punkt: «Bis vor Kurzem habe ich mich überhaupt nicht für Politik interessiert. Als unsere Lehrerin uns mitteilte, dass wir am vierten Bündner Mädchenparlament in Chur teilnehmen könnten, habe ich erst Ja gesagt, nachdem auch andere Mädchen aus meiner Klasse zugesagt hatten. Deshalb war ich auch so überrascht, dass ich die Arbeit im Grossratssaal so spannend fand. Heute kann ich mir sehr gut vorstellen, später selbst in die Politik zu gehen.»

 

Quellen und weitere Informationen

 Bild

Abbildung 1: Mädchenparlament 2021

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