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Mädchen* machen Politik verschoben auf 13. November 2025

Bündner Oberstufenschülerinnen erhalten am 5. Bündner Mädchen*parlament voraussichtlich am 13. November 2025 Einblick in die parlamentarische Arbeit, und dies ganz konkret: indem sie selber Einsitz nehmen im Grossratssaal, sich mit politischen Fragen auseinandersetzen, Anträge erarbeiten, debattieren und verabschieden. Die ausgearbeiteten Petitionen übergeben sie am Ende des Tages an Regierungspräsident.
Die Mädchen werden dabei von Mitgliedern des Grossen Rats des Kantons Graubünden unterstützt. Präsidiert wird die Veranstaltung von der Standespräsidentin.

Informationen und Anmeldung

Wann: voraussichtlich 13. November 2025
Wo: Grossratgebäude Chur 
Wer: Mädchen* zwischen 13 und 16 aus ganz Graubünden
Die Teilnahme ist kostenlos. Reisekosten werden gegen Vorweisen der Belege übernommen. Für Verpflegung vor Ort ist gesorgt. Die Plenarsitzung wird Italienisch simultanübersetzt.

Anmeldung bis 30. September hier.

Flyer des 5. Bündner Mädchenparlaments

 

Die Debatte im Plenum am Nachmittag ab 13.45 Uhr kann von der Zuschauendentribüne aus mitverfolgt werden.

Themenschwerpunkte 

Die Teilnehmerinnen diskutieren in Gruppen zu vier vorgegebenen Themen. Sie wählen bei der Anmeldung zwei Themen aus. Die Zuteilung zu einem der gewählten Themen erfolgt nach Anmeldeschluss. Am 13. November erarbeiten sie Forderungen dazu.

Partizipation macht Schule

Kinder und Jugendliche haben das Recht auf Partizipation, also darauf, an Entscheidungsprozessen teilzunehmen und ihre Meinungen und Ideen einzubringen. Partizipation verbessert die Chancengleichheit und unterstützt die Integration von Kindern und Jugendlichen in die Gesellschaft. Echte Partizipation bestärkt die Kinder und Jugendlichen in ihren sozialen und demokratischen Kompetenzen. Sie lernen, ihre Meinung zu äussern, Kompromisse zu finden und gemeinsam Verantwortung zu übernehmen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten und Orte, um die Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen zu fördern: zu Hause, in der Schule, im Jugendtreff, in Vereinen, auf kommunaler, kantonaler, nationaler oder internationaler Ebene. So kann etwa die Schule als wichtiger Lebensraum Kinder und Jugendliche ermutigen, aktiv an der Gestaltung ihrer eigenen Bildungsumgebung mitzuwirken. Gemeinden und Regionen, die die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit zur Mitgestaltung bieten, wirken der Abwanderung und Politikverdrossenheit der jungen Generationen entgegen.

Welche Möglichkeiten der Mitbestimmung brauchen Kinder und Jugendliche, damit sie ihre Bedürfnisse und Lebenswelten einbringen können? Was können Schulen, politische Behörden und Vereine beitragen? Wie können Fachpersonen und Entscheidungstragende für die Möglichkeiten und Grenzen der Mitgestaltung sensibilisiert und geschult werden? Welche Verantwortung trägt die Gesellschaft, damit sie dem Recht der Kinder und Jugendlichen auf Partizipation nachkommen kann?

Sprachenvielfalt in Graubünden

Graubünden ist ein Flickenteppich vielfältiger Kulturen und Sprachen. Der Kanton ist bekannt für seine Mehrsprachigkeit, die auf engem Raum zusammenkommt. Diese Vielfalt ist sowohl eine Bereicherung als auch eine Herausforderung. Der Umgang mit mehreren Sprachen erfordert Sensibilität und Engagement von allen Beteiligten. Die Zugehörigkeit zu einer Sprache stärkt die Identifikation mit der jeweiligen Sprachgemeinschaft und fördert das Gefühl von Heimat und Zugehörigkeit. Gleichzeitig kann die Nicht-Zugehörigkeit ausgrenzend wirken. 72,5 Prozent der Menschen, die in Graubünden leben, haben Deutsch als Hauptsprache, 14,1 Prozent Rätoromanisch, 13,4 Prozent Italienisch. Jede dieser Sprachen trägt zur kulturellen Vielfalt der Region bei und repräsentiert eine reiche historische Tradition. Die Sprachenpolitik hat den Auftrag, die Minderheitensprachen Romanisch und Italienisch zu fördern. Diese Förderung ist essenziell, um das kulturelle Erbe und die sprachliche Vielfalt lebendig zu halten. Doch die Verständigung ist nicht immer und überall gewährleistet. Reden wir bald nur noch Englisch miteinander?

Wie gelingt es, die sprachliche Vielfalt zu erhalten und stärken? Wie können wir – trotz unterschiedlichen Muttersprachen – miteinander im Gespräch bleiben? Wie kann Graubünden seine Sprachenvielfalt zu seinem Vorteil nutzen?  

Psychische Gesundheit

Immer mehr Menschen und insbesondere Jugendliche sind psychisch belastet. Dies hat vielerlei Gründe, nicht alle sind bekannt: Jugendliche sind dem Leistungsdruck ausgesetzt, exponieren sich in Sozialen Medien, leiden unter Einsamkeit oder düsteren Zukunftsperspektiven. Mobbing und Cyber-Mobbing sind verbreitet, werden aber oft nicht aufgedeckt. Für die Stärkung von Jugendlichen und damit der Gesellschaft ist es wichtig, Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg achtsam zu begleiten und sie dabei zu unterstützen, sich ihrer Stärken bewusst zu werden und eigene Energiequellen zu erschliessen. Eine engere Vernetzung zwischen Schulen, Eltern und Fachkräften kann dazu beitragen, frühzeitig Warnsignale zu erkennen und präventiv zu handeln. Gesundheitsprävention, Beziehungspflege und der rechtzeitige Einbezug von Fachpersonen bei Krisen können einen Unterschied machen – für die betroffenen Jugendlichen wie auch für die Gesellschaft als Ganzes.

Wohin können sich betroffene Kinder und Jugendliche wenden? Sind genug und passende Angebote vorhanden? Ist der Zugang für alle Kinder und Jugendliche sichergestellt? Sind die Fachpersonen ausreichend sensibilisiert, geschult und vernetzt? 

Konsum im Dilemma

Viele junge Menschen stehen heute vor schwierigen Fragen, wenn es um ihren Konsum geht. Woher kommt das T-Shirt, das sie tragen? Ist es in Ordnung, Coca-Cola zu trinken? Kann man noch Avocados essen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben? Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit sind wichtige Themen geworden. Gleichzeitig müssen Jugendliche oft auf ihr Taschengeld achten und kaufen deshalb billige Produkte. Diese sind aber meist nicht umweltfreundlich oder fair produziert, was zu einem schlechten Gewissen führt. Ein weiteres Problem ist der Einfluss von Social Media. Plattformen wie Instagram oder TikTok zeigen ständig neue Trends und Produkte, die oft nicht nachhaltig sind. Jugendliche orientieren sich an ihren Vorbildern in den sozialen Medien und lassen sich von ihnen beeinflussen. Dieser ständige Konflikt zwischen Wunsch und Gewissen stellt viele vor ein echtes Dilemma.

Wie können Jugendliche für fair und nachhaltig produzierte Kleidung und andere Produkte sensibilisiert werden? Wie kann sichergestellt werden, dass umweltfreundliche und faire Produkte für Jugendliche erschwinglich(er) sind? Wie können wir den Einfluss von Social Media auf das Konsumverhalten kritischer betrachten und beeinflussen?