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  • «Stimmen, wählen und gewählt zu werden, sei hinfort unsere Devise und unser Ziel! » – Meta von Salis-Marschlins, 1887

85 Jahre nachdem sich Meta von Salis-Marschlins für das Frauenstimm- und Wahlrecht eingesetzt hat, war es dann endlich soweit; am 5. März 1972 stimmten 72,2 Prozent der stimmberechtigten Männer im Kanton Graubünden für das Frauenstimm- und Wahlrecht auf Kantons- und Kreisebene. 

Zwar waren die Bündner Gemeinden seit 1962 ermächtigt, die Frauen bei kommunalen Angelegenheiten mitbestimmen zu lassen. 1968 setzten fünf Gemeinden dieses Recht erstmals in Kraft: Chur, Landarenca, Marmorera, Pontresina und Sils i.D.. Doch die Ausdehnung des Stimm- und -wahlrechts auf alle Gemeinden und den Kanton wurde im gleichen Jahr vom Stimmvolk abgelehnt. 

Als es dann 1972 für den Kanton beim zweiten Anlauf klappte, verblieb den Frauen die kommunale Mitbestimmung in 153 von damals 219 Gemeinden nach wie vor verwehrt. Elf Jahre später, 1983, zwang das kantonale Gemeindeobligatorium die letzten 13 Gemeinden, die noch kein kommunales Frauenstimm- und -wahlrecht hatten, dieses einzuführen. Welche das sind, verrät die mobile Ausstellung. Als erste Frauen wurden 1973 die drei Churerinnen Lisa Bener (FDP), Ida Derungs (CVP) und Elisabeth Lardelli (SVP) in den Grossen Rat gewählt. Heute zählt das kantonale Parlament einen Frauenanteil von einem Drittel.

Anlässlich dieses 50-Jahre Jubiläums fand am 5. März 2022 in der Rathaushalle in Chur eine Stimmperformance sowie eine Posterausstellung statt, in welcher Sie in die damalige Zeit eintauchen, die Hoffnungen und Ängste in der Gesellschaft spüren und erfahren konnten, wo wir heute stehen. Weitere Vorstellungen fanden am 30. Juni 2022 in Pontresina und am 27. August in Davos statt.

Foto Vuschs Visiblas Chur von Livia Meierhofer Südostschweiz
Stimmperformance «Vuschs visiblas – Visible Voices», Uraufführung am 5. März 2022 in Chur. v.l.n.r. Ursina Giger,
Annika Hunziker, Anna Kühn, Wanda Wylowa / © Livia Mauerhofer, Südostschweiz

VUSCHS VISIBLAS – VISIBLE VOICES

Performance zu John Cages FOUR6

Vier Stimmen interpretieren das Stück FOUR6 des Komponisten und Aktionskünstlers John Cage. Vier Frauen und ihre Lebenserfahrungen werden sichtbar. Ihre unterschiedlichen Blickwinkel und Gefühlswelten vermischen sich zu einem vielschichtigen Spiegel auf weiblichen Selbstausdruck und stellen die zeitlose Frage an uns alle, wie viel Recht wir uns auf unsere eigene Stimme nehmen dürfen – in der Gesellschaft, wie auch im Privaten.

Vergangene Vorstellung am 27. August in Davos

In Davos war es vor 52 Jahren soweit: 1970 gewährte die Gemeinde den Frauen das Stimm- und Wahlrecht. Damit gehörte Davos zwar nicht zu den ersten fünf Gemeinden, die den Frauen bereits 1968 das Stimm- und Wahlrecht zugestanden. Dennoch hatte die Gemeinde gegenüber Bund und Kanton die Nase vorn, die das Frauenstimmrecht kurz danach, in den Jahren 1971 beziehungsweise 1972 beschlossen. Im kantonalen Jubiläumsjahr ist die Stabsstelle für Chancengleichheit von Frau und Mann Graubünden mit einem künstlerischen Programm unterwegs. Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem Kulturplatz Davos und der Fachstelle «Migration weltweite Kirche» der Evangelisch-reformierten Landeskirche Graubünden.

Programm

 16.00-20.00      Ausstellung

 16.30-17.00      Performance «Vuschs visiblas – Visible Voices», Arkadenplatz
                         bei schlechtem Wetter im Foyer Kulturplatz

 17.00                Historische und politische Einbettung, anschliessend kulinarisch
                         
angereicherte «Mitsprache»-Tische (moderiert), Arkadenplatz
                         
bei schlechtem Wetter im Foyer Kulturplatz
19.00-19.30      Performance «Vuschs visiblas – Visible Voices»

 20.00-21.30      Filmvorführung «Les nouvelles Èves»

 

Die Teilnahme an allen Programmpunkten ist kostenlos, alle Interessierten sind eingeladen!

 

Flyer Davos
Flyer Pdf

Medienmitteilung

 Bericht Davoser Zeitung, 1.09.2022

 

Vergangene Vorstellung am 30. Juni in Pontresina

neuer Flyer
 

Pdf Flyer

Medienmitteilung

Medienbericht Südostschweiz, 30.06.2022

Rondo News, 1.07.2022 

Vergangene Vorstellungen am 5. März in der Rathaushalle Chur

Flyer

Pdf Flyer

Kurzbiografie der Regisseurinnen 

Manuela Steiner ist in der rätoromanischen Diaspora in Luzern aufgewachsen. Sie studierte Religionswissenschaft, englische Literatur und Kulturanthropologie an der Universität Fribourg und im Anschluss Drehbuch und Dramaturgie an der Filmakademie Baden-Württemberg. Sie hat bei verschiedenen Dokumentarfilmen als Dramaturgin mitgearbeitet, u.a. «Der Imker» von Mano Khalil und «Suot tschêl blau» von Ivo Zen, und 2019 mit «Nossa chasa» ihr Regiedebut gemacht. Im Vorstand der cineasts.ch engagiert sie sich fürs rätoromanische Filmschaffen und kulturelle Vielfalt im Kanton Graubünden.

Marisa Waldburger studierte Schauspiel an der Hochschule Musik und Theater Zürich, der heutigen Zürcher Hochschule der Künste. Seitdem arbeitet sie als Schauspielerin in der Schweiz und Deutschland, u. a. an den Zürcher Festspielen und am HAU Berlin. Sie ist Mitbegründerin des Ensemble Spektrum, das musikalische Werke in Verbindung mit Literatur aufführt, wobei Marisa für die Konzeption und die Ausführung des literarischen Teils verantwortlich ist. Ausserdem coacht sie Firmen und Einzelpersonen zum Thema " Auftrittskompetenz" und gibt Stimmtrainings.

Kurzbiografie der Performerinnen

Ursina Giger ist Sängerin und Komponistin aus Disentis, Graubünden. Ursina studierte zunächst in Luzern und später in Kopenhagen Jazzgesang. In Kopenhagen bildete sie ihre erste Band Ursina's Danish Laboratory. Zurück in der Schweiz gründete sie ihre Band URSINA, die seitdem ihr Hauptprojekt bildet. Seitdem sind vier Tonträger erschienen, immer gefolgt von Konzerten im In- und Ausland. Ausserdem ist sie in der a cappella Formation LA TRIADA Sängerin, die rätoromanischen Volksliedern neue Frische einhaucht. www.ursinamusic.com www.latriada.ch

Annina Hunziker ist eine Schauspielerin aus Graubünden. Sie studierte im Bachelor Theaterwissenschaft und Filmwissenschaften an der Universität Bern und in Zürich, bevor sie am Max Reinhardt Seminar in Wien Schauspiel studierte, was sie im Jahr 2021 abschloss. Während ihres Studiums spielte sie in zwei Produktionen am Burgtheater mit. In der Spielzeit 21/22 gab sie ihr Debüt am Düsseldorfer Schauspielhaus.

Annete Kühn ist Vokalistin, Darstellerin, Sprecherin, Sprech- und Stimmtrainerin. Neben Engagements als Schauspielerin, Sängerin, Schauspielmusikerin u.a. am Theater Basel, der Jungen Oper Stuttgart, als Vokalistin in Galerien, als Sprecherin im Schweizer Radio und als Hörbuchsprecherin hat sie Lehraufträge für Hauptfach Sprechen an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart und an der Hochschule Luzern. www.annettekuehn.net

Wanda Wylowa ist Schauspielerin, sie studierte an der Theaterhochschule in Zürich. Sie hat Engagements u.a. im Schauspielhaus Zürich, im Theater Basel, in der Bayerischen Staatsoper München, sowie Gastspiele u.a. an der Volksbühne Berlin. In den SRF Fernsehproduktionen “Tatort”, “Bestatter”, “Lüthi und Blanc”, “Friends” sowie “Deville Late Night”, war sie zu sehen. 2015 gewann sie den Schweizer Fernsehfilmpreis als beste Nebendarstellerin für “der Hamster”.