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Die Bündner Land- und Ernährungswirtschaft soll mit innovativen und marktorientierten Produkten die Herausforderungen der kommenden Jahre meistern können. Der Kanton möchte die Branche mit einem Impulsprogramm unterstützen. Das Ziel sind hochpreisige Spezialitäten aus Graubünden.

Die Land- und Ernährungswirtschaft Graubünden steht vor grossen Herausforderungen. Sie muss sich stärker an den Märkten orientieren. Werden die Agrarmärkte weiter geöffnet und die Marktstützungsmassnahmen gleichzeitig abgebaut, so sinkt die jährliche Wertschöpfung der Bündner Ernährungswirtschaft ohne besondere Anstrengungen bis zum Jahr 2020 um 15 Prozent. Ein vom Kanton Graubünden 2008 lanciertes Projekt zur Analyse und Evaluation von Entwicklungsperspektiven für die Branche zeigt, wo Marktpotenziale liegen und wie diese erschlossen werden können. Die Bündner Regierung hat den Schlussbericht zur Kenntnis genommen.

Wesentliche Erkenntnis des Berichts ist, dass der Kanton nicht mit ein paar wenigen Massnahmen die Bündner Land- und Ernährungswirtschaft verändern kann. Der Weg zum Erfolg führt über eine auf breiter Front dynamisch und innovativ agierende Branche, welche sich über die Produktion und Vermarktung von Spezialitäten positionieren kann und muss. In der Schweiz entstehen trotz eines langsamen Marktwachstums durch neues Konsumverhalten – wie beispielsweise dem Trend zu Convenience- und Ausser-Haus-Konsum – für innovative Unternehmen neue Marktchancen. Im Speziellen bestehen für die Bündner Ernährungswirtschaft aufgrund einer zunehmenden Nachfrage nach naturbelassenen und authentischen Produkten einer lokalen Wirtschaft besondere Chancen zur Positionierung von Qualitätsprodukten in hochpreisigen Nischenmärkten.

Unterstützung mittels Impulsprogramms
Die nächsten Jahre soll die kantonale Förderpolitik in der Land- und Ernährungswirtschaft folgendes Ziel verfolgen: hochpreisige Spezialitäten aus Graubünden produzieren und vermarkten. Der Kanton steht der Branche bei der Entwicklung und Marktpositionierung solcher Produkte zur Seite. Dabei wird er unter anderem folgende Projektvorschläge aus einem neuen Impulsprogramm "Spezialitäten aus Graubünden" vertiefen und konkretisieren:
  • Marktaufbau Käseexport Um mehr Milch zu hochwertigem Bergkäse verarbeiten zu können, soll die Branche mittels eines Projekts "Marktaufbau Käseexport" bei der Erschliessung neuer Märkte im Ausland unterstützt werden. Dabei ist es wichtig, dass weiterhin verschiedene Käsesorten exportiert werden können. Gleichzeitig sollen auch weiterhin verschiedene auf die Bedürfnisse der Käsereien angepasste Organisations- und Vertriebsformen für den Export möglich sein. 
  • Kommunikationsoffensive unter der Marke graubünden Die Bekanntheit von Lebensmittelspezialitäten aus Graubünden und die Nachfrage danach sollen mit einer Kampagne unter der Marke graubünden gesteigert werden. 
  • Kompetenzzentrum Kleinvieh Die Milchproduktion mit Kleinvieh im Berggebiet kann einen attraktiven Produktionszweig darstellen. Der Kanton unterstützt den Aufbau eines nationalen Kompetenzzentrums für die Haltung und Zucht von Kleinvieh am Landwirtschaftlichen Bildungs- und Beratungszentrum Plantahof in Landquart, um die Bedeutung der Milchproduktion mit Kleinvieh zu erhöhen und notwendiges Wissen zur Verfügung zu stellen. 
  • Bündner Beef Gemeinsam mit der Branche soll auch die Entwicklung von neuen Bündner Fleischspezialitäten geprüft und angegangen werden. Ziel des Projektes ist es, Bündner Fleischprodukte im Premium-Markt zu positionieren und deutlich über dem gewöhnlichen Marktpreis zu verkaufen, wodurch die Wertschöpfung der Produzenten erhöht wird. 
  • Wissenstransfer Um die Unternehmen bei der Erschliessung neuer Märkte oder beim Aufbau neuer Produkte zu unterstützen, können Finanzierungshilfen an Studien, Analysen und Konzepte geleistet und Beratungsdienstleistungen angeboten werden. Unternehmen können sich bei Fragen zur Produktentwicklung, Markterschliessung, Prozessverbesserung und zum Projektmanagement betreuen lassen. Praxisnahe Weiterbildungsmöglichkeiten runden das Angebot ab.
Das Ziel des Impulsprogramms "Spezialitäten aus Graubünden" ist eine Dynamisierung der Landwirtschaft, um die Abhängigkeit von staatlichen Einnahmen zu reduzieren. Gefragt sind dabei innovative Akteure: Der Erfolg des Programmes hängt davon ab, ob die Branche in der Lage ist, die kantonalen Impulse aufzunehmen und in konkrete Projekte zu verwandeln.


Auskunftsperson:
- Regierungsrat Hansjörg Trachsel, Vorsteher Departement für Volkswirtschaft und Soziales, Tel. 081 257 23 01


Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden
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