Der Kanton Graubünden will die dezentrale Gesundheitsversorgung für die Zukunft sichern. Gegenwärtig werden deshalb die strategischen Ziele und Stossrichtungen im Leitbild zur Organisation der Gesundheitsversorgung überarbeitet. Allfällige gesetzliche Anpassungen werden geprüft und für den politischen Prozess vorbereitet. Den Leistungserbringenden im Kanton - insbesondere den Spitälern - soll dadurch Sicherheit in der eigenen Strategieentwicklung ermöglicht werden. Im Zentrum des neuen Leitbildes steht die dezentrale medizinische Grundversorgung der Bevölkerung und der Gäste für die Jahre 2026-2036.

Karte der Gesundheitsversorgungsregionen in Graubünden

Je nach Jahreszeit halten sich zwischen 200'000 und 400'000 Personen im Kanton auf. Entsprechend unterliegen viele Leistungserbringende im Gesundheitsbereich in Graubünden starken saisonalen Schwankungen.

Welche Herausforderungen hat Graubünden in der Gesundheitsversorgung?

Wie können die Gesundheitsversorgungsregionen ihre Angebote für die Bevölkerung auf dem weitverzweigten Kantonsgebiet in Zukunft so organisieren, damit die Grundversorgung auch über die nächsten zehn Jahre sichergestellt ist?

In welchen Bereichen müssen wir umdenken?

Welche Angebote sind zur Versorgung von Bevölkerung und Gästen notwendig?

Welchen Preis sind wir bereit für eine dezentrale Gesundheitsversorgung zu bezahlen?

Und wie gestalten wir alle gemeinsam die Gesundheitsversorgung in Graubünden als attraktives Arbeitsfeld für junge Pflegefachpersonen, für Rettungshelfende, für Gesundheitsberaterinnen und Berater, für Physiotherapeuutinnen und Therapeuten, für Hebammen und natürlich für angehende und erfahrene Ärztinnen und Ärzte aus den unterschiedlichen Fachrichtungen?

Wer ist heute für die dezentrale Gesundheitsversorgung zuständig?

Die Verantwortung für die dezentrale Gesundheitsversorgung liegt heute bei den Gesundheitsversorgungsregionen. Die akutsomatischen Regional-Spitäler werden von den Gemeinden in den Gesundheitsversorgungsregionen getragen. Die Gesundheitsversorgung im Kanton wird aber durch ein viel breiteres Spektrum von Leistungserbringenden garantiert. Dieses reicht von den akutsomatischen Spitälern, über die Psychiatrischen Dienste Graubünden (PDGR) und Rehabilitations-Institutionen, zu den Pflegheimen, der Spitex und Palliativ Care, über Rettungsorganisationen und Elternberatung bis zur Hausärzteschaft, den freipraktizierenden Ärztinnen und Ärzte, den Hebammen und Physiotherapeutinnen und Therapeuten.

Gesetzliche Grundlagen

Welche Faktoren beeinflussen die Zukunftsszenarien?

Faktoren wie die Bevölkerungsentwicklung, die Topografie, der Tourismus, Arbeitsmarkt und Fachkräfte aber auch Digitalisierung und Entwicklungen in der Medizin, Versorgungsinfrastruktur und die Kostenentwicklung beeinflussen die Zukunft der Gesundheitspolitik in Graubünden. Diese unterschiedlichen Faktoren fliessen bei der Erarbeitung des neuen Leitbildes ein.

Wie wird das neue Leitbild erarbeitet?

Für das neue Leitbild ist ein fachlich breit abgestütztes Kernteam unter der Leitung der Gesundheitswissenschaftlerin Marion Thalmann zuständig. Unter Einbezug der Akteure im Gesundheitswesen wird das Leitbild bis im Frühjahr 2026 erarbeitet. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Themenschwerpunkten Geburtshilfe sowie Notfall und Rettung.

In der Entwicklungsphase werden mit den Vertreterinnen und Vertreter der Institutionen und Verbände Interviews und Befragungen durchgeführt. Ab Spätherbst startet die Validierungsphase. Die Publikation ist 2026 geplant.

Welche Mitsprache haben die Bevölkerung, Gemeinden und der Grosse Rat?

Das neue Leitbild wird vom Gesundheitsamt und dem Departement für Justiz, Sicherheit und Gesundheit ausgearbeitet. Ergeben sich daraus gesetzliche Anpassungen, so durchlaufen diese dem üblichen Gesetzgebungsprozess mit Vernehmlassung, Diskussion und Abstimmung im Grossen Rat.

Kontakt: 

Marion Thalmann, Projektleitung Leitbild Dezentrale Gesundheitsversorgung Graubünden
Mail: mt@marionthalmann.ch
Telefon: 079 742 68 88

Medienanfragen: 

Ursina Trautmann
Tel.: +41 81 257 89 71
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