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Die definitiven Ergebnisse zur Statistik der Bevölkerung und Haushalte 2024 weissen für Graubünden im zurückliegenden Jahr ein Bevölkerungswachstum von 0,6 Prozent aus. Zum Jahresende belief sich somit der Bündner Bevölkerungsbestand bei der ständigen Wohnbevölkerung auf 206'138 Personen. Haupttreiber des notierten Bevölkerungswachstums war auch im letzten Jahr die Migration, wenn auch diese weniger stark ausgeprägt war als noch im Vorjahr. Die natürliche Bevölkerungsentwicklung ist weiterhin negativ, es wurden also auch im 2024 wieder weniger Geburten als Todesfälle registriert. Die Gegenüberstellung der Bündner Regionen zeigt eine unterschiedliche Entwicklung in den verschiedenen Kantonsteilen.

Die Region Moesa verbuchte im Berichtsjahr 2024, mit 1,31 Prozent das höchste relative Bevölkerungswachstum im Kanton. Gefolgt von den Regionen Landquart (Plus 1,20 Prozent) und Maloja (Plus 0,81 Prozent). Im Vorjahr war relativ gesehen das Bevölkerungswachstum in der Region Plessur am höchsten, was jedoch damals auch stark mit dem Übertritt der Schutzbedürftigen aus der Ukraine in die ständige Wohnbevölkerung in Zusammenhang stand – viele von ihnen haben sich nämlich im Bündner Rheintal niedergelassen (Vgl. dazu die Publikation zur: Bevölkerungsstatistik 2023).

Einen Bevölkerungsrückgang verbuchten im Jahr 2024 die beiden Südbündner Regionen Bernina (Minus 0,56 Prozent) und Engiadina Bassa/Val Müstair (Minus 0,22 Prozent). Die übergeordneten Tendenzen, wie die Überalterung und die interkantonale Migration, beeinflussen die Bevölkerungsentwicklung in den peripheren Regionen stärker als im Bündner Rheintal. Dazu kommt, dass insbesondere in den grenznahen Regionen die vakanten Stellen in den Unternehmen auch mit Grenzgängern besetzt werden können, wodurch sich die internationale (Arbeits-) Migration in diesen Kantonsteilen im Vergleich zu den weiteren Regionen auf einem tendenziell tieferen Niveau bewegt.

Alterung der Bündner Bevölkerung

Im Vergleich der Regionen weissen die Region Bernina (0,53), Engiadina Bassa / Val Müstair und Albula (je 0,49), sowie die Surselva (0,48) einen überdurchschnittlichen Altersquotienten aus. Im kantonalen Mittel beträgt der Altersquotient 0,4; den tiefsten Wert weissen hingegen mit 0,34 die Regionen Imboden und Landquart aus. Der Altersquotient setzt die Zahl der über 65-Jährigen ins Verhältnis zur Bevölkerungsgruppe der 20-64-Jährigen. Für Graubünden bedeutet dies, dass pro 10 Personen im Erwerbstätigenalter gegenwärtig 4 Personen im Pensionsalter im Kanton wohnhaft sind.

Den höchsten Jugendquotienten (beschreibt den Anteil der unter 20-Jährigen zur Bevölkerung im Alter von 20-64 Jahren) weissen andererseits die Regionen Imboden und Viamala (je 0,34) aus. Es folgen die Regionen Landquart und Bernina mit einem Jugendquotienten von je 0,33. Die Region Bernina stellt folglich einen Spezialfall dar, welcher sowohl einen hohen Alters- als auch Jugendquotienten ausweist. Konkret heisst dies, dass junge Erwachsene im Erwerbsalter die Region zu Ausbildungs- und Erwerbszwecken verlassen und andererseits zahlreiche Pensionäre zuziehen. Diese Bewegung ist in weitaus abgeschwächter Ausprägung auch für weitere Teile Graubündens zu beobachten. Dazu kommt, dass in der Grenzregion Bernina die internationale Arbeitsmigration wegen des Grenzgängertums abgeschwächt ist, also im Vergleich zu den anderen Bündner Regionen weniger internationale Zuzüger gezählt werden.

Die detaillierte Aufschlüsselung der Altersstruktur zeigt: Die Kohorten der 55-59-jährigen Frauen und Männer stellen gegenwärtig die höchste Frequenz in Graubünden dar. Die Pensionierungswelle setzt sich also auch in den nächsten Jahren noch einmal weiter fort.

Bevölkerungsbilanz Graubünden 2024

Die internationale Migration stellt auch im 2024 wiederum die grösste Komponente des kantonalen Bevölkerungswachstums dar. Mit knapp 9'000 Personen, welche im letzten Jahr aus dem Ausland oder den anderen Kantonen nach Graubünden gezogen sind, liegt die Zahl der Zuzüge wieder auf einem ähnlich hohen Niveau wie noch vor zwei Jahren. Im 2023 lag die Zahl der Zuzüge bei fast 10'000 Personen, dieser Ausreiser in der Zeitreihe stand aber hauptsächlich mit dem Übertritt der in Graubünden niedergelassenen Ukrainerinnen und Ukrainer aus der nichtständigen in die ständige Wohnbevölkerung in Verbindung.

Die Wegzüge aus dem Kanton lagen hingegen mit fast 7'400 Personen auf einem ähnlich hohen Niveau wie in den beiden Vorjahren. Die interkantonale Migration war auf der Abwanderungsseite in den letzten Jahren stets getrieben von hohen Frequenzen bei den jungen Erwachsenen, welche Graubünden zu Ausbildungs-, respektive Berufszwecken verliessen. Die stärkste interkantonale Zuwanderung fand jeweils in den Kohorten der 55-65-jährigen statt, also bei den Personen nahe dem Pensionsalter. Diese Effekte wirken sich letztendlich auch wieder auf die natürliche Bevölkerungsbewegung aus, zumal sie auch einen direkten Einfluss auf den Altersquotienten und die Sterblichkeit in Graubünden haben.

Neuer Minusrekord bei den Geburten

Im Jahr 2024 verbuchte Graubünden so wenige Geburten wie noch nie in den Aufzeichnungen der ESPOP und STATPOP Statistiken seit 1981. Bis ins Jahr 2000 zählte Graubünden stets mehr als 2'000 Geburten jährlich. Nach einer kurzen Baisse, erholten sich ab 2010 die Geburtenzahlen wieder leicht und der seit 2016 eingesetzte Abwärtstrend wurde lediglich im ersten Pandemiejahr nochmals kurzzeitig unterbrochen. Die Zahl der Todesfälle lag im 2024 im Rahmen der zu erwartenden Sterblichkeit und war ähnlich hoch wie bereits im Vorjahr. Im Zusammenzug der 1'500 Geburten, gegenüber den 1'863 Todesfällen, nahm unter dem Strich auch der Todesfallüberschuss im letzten Jahr noch einmal geringfügig zu.

Die Daten zur definitiven Statistik der Bevölkerung und der Haushalte (STATPOP) 2024 mit detaillierten Angaben zur Bevölkerungsbewegung auf Gemeindeebene, sowie mit allen Eckwerten zur ständigen und nichtständigen Wohnbevölkerung in Graubünden, den Regionen und den Gemeinden sind auf folgender Themenseite abrufbar

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