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© Musée de l’Homme Paris

Vertiefung

Erarbeitung: Verein Reliefs, in Zusammenarbeit mit der Fachstelle für die Integration der Migrant:innen und Rassismusprävention IMR Freiburg


1. Welches sind laut diesem Film die Kriterien, die wir in unserer Gesellschaft am meisten benutzen, um Personen einzuordnen?

Geschlecht, Hautfarbe, Religion, Gesellschaftsschicht (sieh dir die Antwort auf Frage 8 an, um zu verstehen, worum es geht).

2. Und welche Kategorien benutzt du normalerweise, um die Leute einzuordnen?

Beispiele für andere Kategorien: Religion, Nationalität, Alter, sexuelle Orientierung, Schulstufe (Primar-, Sekundarstufe), Lieblingsmusik.

4. Würde es dir gefallen, wenn alles was du sagst oder tust auf deine geografische Herkunft, deine Religion oder deine Hautfarbe zurückgeführt würde? Weshalb?

Wichtig zu wissen ist, dass unsere Identität immer aus verschiedenen Elementen besteht: z. B. Geschlecht, Nationalität, Geburtsort, Religion, Musikgeschmack oder Charaktereigenschaften. Sie entwickelt sich im Lauf unseres Lebens und wird von Begegnungen, Erlebnissen und Entscheidungen beeinflusst.

5. Gib ein anderes Beispiel für einen Stereotyp (positiv oder negativ).

Es gibt zahlreiche Stereotype. Hier einige Beispiele: Portugiesen führen den Haushalt gut, Asiaten sind intelligent, Schweizer sind immer pünktlich.

6. Nenne ein Vorurteil, das du kennst, und das Gefühl, das es gegenüber den betroffenen Personen auslöst.

Es gibt zahlreiche Stereotype. Hier einige Beispiele: Die Araber sind Diebe (Furcht, Misstrauen); Die Afrikaner/innen sind faul (Verachtung, Wut); Wenn meine ausländischen Nachbarn kochen, stinkt es (Abscheu).

8. Der Film «Der Kategorienzylinder» endet mit dem Begriff der «gesellschaftlichen Machtverhältnisse». Was denkst du, worum geht es dabei?

Je nach gesellschaftlichem Kontext werden die Personenkategorien nach ihrem Wert in eine Rangfolge gebracht. Die Gruppe, welcher der höchste Wert zugeschrieben wird, nennt man «dominant», denn sie übt ihre Macht über andere, sogenannt «dominierte» Gruppen aus. Die «dominante» Gruppe ist privilegiert, das heisst sie wird gegenüber «dominierten» Gruppen bevorteilt.

In unserer Gesellschaft gibt es verschiedene Arten von gesellschaftlichen Machtverhältnissen, die auch Herrschaftsverhältnisse genannt werden:

  • «Rassen»-Verhältnisse (weisse/schwarze/asiatische usw. Personen): Zum Beispiel muss in der Schweiz eine schwarze Person mit den gleichen Kompetenzen wie eine weisse Person noch heute mehr Bewerbungen verschicken, um eine Stelle zu bekommen.
  • Geschlechterverhältnisse (Mann/Frau / non-binäre, transsexuelle, queere Person): Zum Beispiel werden in der Schweiz Stellen, die mehrheitlich von Männern besetzt sind, noch heute besser bezahlt als solche, die mehrheitlich von Frauen besetzt sind.
  • Klassenverhältnisse (Ober-/Mittel-/Unterschicht): Die Gesellschaftsklasse der Oberschicht übt ihre Macht über die Mittel- und Unterschicht aus. Sie hat mehr Geld, mehr Güter und eine bessere Bildung. Sie übt Macht aus und wird auch dank der unteren Schichten reich.

Im Film ist von «Bobos» die Rede, einer Kategorie, die erst in jüngerer Zeit erfunden wurde. Der Begriff bedeutet «bourgeois-bohèmes» und bezeichnet linksbürgerliche Menschen, die zur Mittelschicht gehören, Geld und eine höhere Ausbildung haben und politisch linke Ideen vertreten.

Es gibt auch Machtverhältnisse aufgrund von Alter, Behinderung oder sexueller Orientierung.

Dieselbe Person kann in einigen Situationen zur «dominanten» Gruppe gehören und in anderen zur «dominierten» Gruppe. Beispiel: In der Schweiz gehört ein weisser Reinigungsfachmann aufgrund seiner «Rasse» (er ist weiss) und seines Geschlechts (er ist ein Mann) zur «dominanten» Gruppe. Aufgrund seiner sozialen Schicht (Unterschicht) gehört er jedoch zur «dominierten» Gruppe. Wenn ein und dieselbe Person verschiedene Formen von Herrschaft erfährt (z. B. eine arme schwarze Frau), beeinflussen sich die Herrschaftsverhältnisse gegenseitig. In diesem Fall spricht man von Intersektionalität. Dieses Wort ist ein bisschen kompliziert, aber du hörst es vielleicht in der Schule oder anderswo.