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1. Ausgangslage

Europaweit wird der Ausbau des HGV-Schienennetzes stark forciert. Bis 2020 werden 20'000 HGV-Schienenkilometer gebaut sein. Ein Netzschluss zwischen dem nördlichen und südlichen Europa (mit Stuttgart/München bzw. Mailand) mit einer durchgehenden HGV-Verbindung ist noch nicht geplant.

Gemäss Richtlinie 2007/58 der europäischen Gemeinschaft hat jedes Land bis 2012 mindestens einen Korridor zu identifizieren, auf welchem der Güterverkehr vor dem Personenverkehr Vorrang geniesst. Im kürzlich verabschiedeten Weissbuch (Strategiepapier) fordert die EU-Kommission auf mittleren Strecken mehr Transporte auf Schiene und Schiff. Bis 2030 sollen 30% und bis 2050 mehr als 50% des Strassengüterverkehrs über Distanzen von mehr als 300 km auf Verkehrsträger wie Bahn und Schiff verlagert werden. Auch die Personenbeförderung auf mittleren Strecken soll bis 2050 mehrheitlich per Bahn erfolgen. Dies betrifft die Verbindungen zwischen München, Mailand und Zürich. In diesem Dreieck soll daher eine Verlagerung des Personenverkehrs von Strasse und Luft auf die Schiene erfolgen.

2. Zielsetzung und Aufgabenstellung

Zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes Schweiz ist die Integration der Schweiz ins europäische HGV-Netz – parallel zum weiteren Ausbau des Binnenverkehrs – voranzutreiben. Konkret geht es dabei um durchgehende HGV-Verbindungen zwischen den Metropolen Zürich, München und Mailand. Darüber hinaus sollen zwei grössere Lücken geschlossen werden: jene zwischen Gotthard und Brenner bzw. zwischen dem HGV-Netz Nord- und Südeuropa. Dieser Ausbau kommt auch der Strategie der EU-Kommission entgegen. Um auch für die Regionen des neuen HGV-Korridors zwischen den Metropolen den höchstmöglichen Nutzen erzielen zu können sowie zur Schliessung der grösseren Lücke zwischen Gotthard und Brenner soll eine Verbindung über das Alpenrheintal ins Val Chiavenna geprüft werden (Projekt Alptrain).

Das Projekt AlpTrain bezweckt den Bau einer Hochgeschwindigkeitsbahn zwischen den Metropolen Zürich, Mailand und München. Kernstück dieses Projektes ist eine Flachbahn mit einem neuen Alpenbasistunnel zwischen Chur und Lecco. An diese neue Alpentransversale sollen durch ein Tunnelsystem auch die Tourismuszentren Davos, Lenzerheide, Arosa und St. Moritz angeschlossen werden.

Für diese Tourismusorte soll deshalb eine neue schienengebundene Erschliessung auf Normalspur evaluiert werden. Es sollen Varianten untersucht werden, die sowohl die Direktverbindung von Chur Richtung Davos mit Anbindung der Lenzerheide und Arosa mittels unterirdischen Haltestellen als auch Richtung Tiefencastel - Chiavenna mit der Anbindung von St. Moritz enthalten. Die erarbeiteten Varianten sollen die Anbindung an eine künftige Alpentransversale nach Oberitalien (gemäss Konzept AlpTrain) ermöglichen.