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Die traditionsreiche Jagd in Graubünden erfolgt heute nach wildbiologischen Grundsätzen. Die Wildbestände sind gut und viele Tier- und Vogelarten finden in Graubünden ihren Lebensraum. In Graubünden bedeutsam ist auch die Fischerei.

Die freie Jagd hat in Graubünden eine lange Tradition. Schon im 16. Jahrhundert war es jedem Bürger möglich, die Jagd frei auszuüben. Im Jahr 1877 wurden restriktive Jagdgesetze geschaffen und die Patentjagd eingeführt.

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Artgerechte Wildbestände

Heute werden mit der Jagd dem Lebensraum angepasste Wildbestände mit einer naturnahen Alters- und Geschlechterstruktur und einer artgerechten Verteilung angestrebt. Die Frühlingsbestände werden auf rund 16 000 Hirsche, 15 000 Rehe, 24 000 Gämsen und 6000 Steinböcke und einige Wildschweine geschätzt. Der Qualität des Lebensraums entsprechend besitzen viele Tier- und Vogelarten in Graubünden ein eigentliches Rückzugsgebiet. Arten wie Auerhuhn, Birkhuhn, Steinhuhn, Wiedehopf und Flussuferläufer haben Verbreitungsschwerpunkte in Graubünden. In den letzten Jahren sind auch Grossraubtiere wie der Wolf und der Luchs oder zeitweise auch der Bär wieder nach Graubünden eingewandert.

Pflege der Bestände

Die Hochjagd dauert jeweils 21 Tage im Monat September, die Niederjagd vom 1. Oktober bis 30. November und die Steinwildjagd vom 1. Oktober bis 15. November. Je nach Ergebnis der Hochjagd werden in den Monaten November und Dezember noch zusätzliche Hirsche und Rehe auf der Herbstjagd erlegt, um die festgelegten Abschusspläne zu erfüllen.

Personen, die in Graubünden eine Jagdprüfung abgelegt haben, können ein Patent lösen und die Jagd im ganzen Kanton ausüben. Neben den 7000 Jägern bilden die über 200 Jägerinnen eine kleine Minderheit.

Vielfältige Lebensräume

Bedeutsam in Graubünden ist auch die Fischerei. Das Fischereirecht wird seit 1903, mit Ausnahme einzelner Privatrechte, durch das Patentsystem verliehen. Pro Jahr verkauft der Kanton Graubünden über 8000 Fischereipatente.

Die Lebensräume in Fliessgewässern und Seen sind im Gebirgskanton vielfältig. In knapp 1700 Kilometer der insgesamt rund 11 000 Kilometer kartographisch erfassten Fliessgewässer finden wir Fische. In den Bächen und Flüssen werden pro Jahr um die 110 000 Fische, meist Bachforellen, gefangen. Von den insgesamt rund 600 kleinere Seen in Graubünden werden zurzeit 196 fischereilich genutzt. Daraus werden pro Jahr rund 90 000 Fische, mehrheitlich Forellen und Seesaiblinge, gefangen. In den Gewässern des Kantons sind 30 Fischarten nachgewiesen, wobei die Hälfte dieser Fischarten aber nur selten oder vereinzelt vorkommt. Die häufigste und am weitesten verbreitete Fischart ist die Bachforelle.