Handelsmittelschule mit EFZ Kauffrau/Kaufmann und Berufsmaturität Wirtschaft und Dienstleistungen, Typ Wirtschaft
Die Handelsmittelschule mit Berufsmaturität richtet sich an Jugendliche, welche an wirtschaftlichen Schwerpunktthemen interessiert sind.
Die Handelsmittelschule ist eine anspruchsvolle Vollzeitschule der Sekundarstufe II, welche mit dem vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) anerkannten eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ) Kauffrau/Kaufmann und in der Regel mit der Berufsmaturität (BM) Wirtschaft und Dienstleistungen, Typ Wirtschaft, abschliesst. Dies ermöglicht einerseits den direkten Einstieg ins Berufsleben, oder andererseits mit der Berufsmaturität den prüfungsfreien Eintritt in eine eidgenössische Fachhochschule. Die Aufnahme in eine Handelsmittelschule erfolgt über die kantonale Aufnahmeprüfung.
Ausbildungsmodelle
Im Kanton Graubünden führen folgende Mittelschulen eine Handelsmittelschule nach dem Modell 3+1 (dreijährige schulische Vollzeitausbildung ergänzt durch ein einjähriges Langzeitpraktikum):
Die Stiftung Sport-Gymnasium Davos führt eine Handelsmittelschule nach dem Modell 4i und schliesst nach vier Jahren mit dem EFZ Kauffrau/Kaufmann ohne BM ab. Dieses Ausbildungsmodell sieht kein Langzeitpraktikum vor.
Reform «Kaufleute 2023»
Im Zuge der Reform "Kaufleute 2023" wurde die kaufmännische Grundausbildung für das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) Kauffrau / Kaufmann grundlegend überarbeitet und angepasst. Die schulische Ausbildung orientiert sich im Bereich der Berufskenntnisse stärker an den realen Anforderungen des Arbeitsmarktes und legt den Fokus auf die Handlungskompetenzen der Schülerinnen und Schüler. Diese Handlungskompetenzen werden im Rahmen des Qualifikationsverfahrens (QV) vollständig gegen Ende des Langzeitpraktikums geprüft.
Die Reform wirkt sich nicht nur auf die schulische, sondern auch auf die betriebliche Ausbildung an der Handelsmittelschule aus. Von der Reform betroffen sind Schülerinnen und Schüler mit Ausbildungsbeginn ab Schuljahr 2023/24. Diese beginnen erstmals im August 2026 ihr Langzeitpraktikum
Die wichtigsten Änderungen für die Langzeitpraktika ab August 2026 sind nachfolgend zusammengefasst:
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Praktikum bis 2025/26 |
Praktikum ab 2026 |
Betriebliche Ausbildung basiert auf: |
Leistungszielen |
Handlungskompetenzen mit vordefinierten Praxisaufträgen |
Anzahl Tage überbetriebliche Kurse: |
6 Tage |
8-16 Tage (je nach Ausbildungs- und Prüfungsbranche; Branche D&A 10 Tage) |
Praktikumsbetriebe bewerten: |
2 Arbeits- und Lernsituationen (ALS) |
2 betriebliche Kompetenznachweise |
ÜK-Leitende bewerten: |
unterschiedlich je Branche |
2 üK-Kompetenznachweise |
HMS-Lernende dokumentieren: |
Leistungsziele |
Praxisaufträge, Selbstreflexionen |
Betriebliche Erfahrungsnote aus dem schulischen Unterricht: |
Note für "integrierte Praxisteile" (IPT-Note) |
keine |
Prüfungen (QV) erfolgen: |
BM: Ende 3. Ausbildungsjahr HMS
EFZ schulisch: Ende 3. Ausbildungsjahr HMS
EFZ betrieblich: Ende Praktikum, mündlich und schriftlich
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BM: Ende 3. Ausbildungsjahr HMS
EFZ schulisch: Ende Praktikum
EFZ betrieblich: Ende Praktikum, nur mündlich (schriftlich entfällt) |
Informationen und Dokumente zum Langzeitpraktikum
Die wichtigsten Informationen und Dokumente zum Langzeitpraktikum der Handelsmittelschule sind unter folgenden Links zu finden: