Navigation

Inhaltsbereich

Ausschnitt aus der Karte «Grundlage Landschaft Kanton Graubünden», Raum Mittelbünden
Ausschnitt aus der Karte «kantonale Landschaftstypen Kanton Graubünden»

In Graubünden gibt es seit anfangs 2022 eine nach einheitlicher Methode erarbeitete, flächendeckende Grundlage für die Gesamtlandschaft. Ihr Titel: «Fachliche Grundlage Landschaft Kanton Graubünden».

Diese «Fachliche Grundlage Landschaft» bezeichnet 17 für Graubünden charakteristische Landschaftstypen und verortet sie. Für die Passlandschaften und die Tourismuslandschaften wurde eine überlagernde Signatur gewählt. Monumente mit landschaftlicher Wirkung wie Burgen wurden als punktuelle Signatur dargestellt.

Grundsätzlich unterscheidet sich die Grundlage in folgenden Punkten von den Grundlagen und Instrumenten mit Entwicklungscharakter:

  • Sie ist kein Inventar.
  • Sie bezeichnet keine Schutzobjekte.
  • Sie definiert keine Entwicklungsziele.

Konkret besteht die «Fachliche Grundlage Landschaft» aus zwei Teilen:

  • einer Karte im Massstab 1:50 000 mit den charakteristischen Landschaftstypen des Kantons;
  • einem Bericht. Dieser beinhaltet den Katalog der 17 charakteristischen Landschaftstypen des Kantons Graubünden sowie die Charakterisierungen dieser Landschaftstypen mit ihren stärkenden / schwächenden Aspekten und ihren Schlüssel-Elementen.

Die Realisation der «Fachlichen Grundlage Landschaft»

Die «Fachliche Grundlage Landschaft» wurde mit der Methodik der «Landschaftstexturen und Landschaftstypen» erarbeitet. Diese Systematik orientiert sich an der empfohlenen Methodik des Bundes.

Die Landschaft Graubündens mit ihren naturräumlichen und kulturellen Aspekten wurde in charaktergebende Landschaftstexturen (Gebirge-, Wald-, Gewässer-, Siedlungs- und Agrartextur sowie überlagernd Tourismus- und Kulturerbe-Textur) sowie charakteristische Landschaftstypen gegliedert. Bei der Identifizierung der Landschaftstexturen und Landschaftstypen war die heutige Landschaft, wie sie aus der Vogelperspektive wahrgenommen wird, massgebend.

Die Einteilung der Landschaftstypen basierte ausschliesslich auf den phänomenologischen Landschaftstexturen (d. h. so wie wir sie heute in ihrer Erscheinung wahrnehmen). Entwicklungsabsichten wurden nicht berücksichtigt. Inventare oder planerische Festlegungen wurden bei der Einteilung konsultiert, aber nicht als Vorgabe verwendet.

Wer arbeitet mit der «Fachlichen Grundlage Landschaft»?

Die «Fachliche Grundlage Landschaft» ist eine fachliche Grundlage. Das bedeutet: Sie wird von den zuständigen Fachstellen für verschiedene Fragestellungen und Aufgaben im Bereich Landschaft beigezogen. Insbesondere dient sie als konsolidierte, fachliche Grundlage für die Formulierung von Schutzzielen für die über 220 im Kantonalen Richtplan verzeichneten Landschaftsschutzgebiete und Kulturlandschaften mit besonderer Bewirtschaftung

Das Amt für Natur und Umwelt nutzt die «Fachliche Grundlage Landschaft» auch bei landschaftlichen Fragestellungen im Rahmen von Projektbeurteilungen.

Landschaftstypologie Schweiz

Die Karte Landschaftstypologie Schweiz des Bundesamtes für Raumentwicklung ARE ist eine landschaftsfachliche Grundlage für verschiedene raumwirksame Fragestellungen.

Die Landschaftstypen wurden aufgrund von verschiedenen Kriterien ausgewählt. Man unterscheidet zwischen Landschaftstypen des Juras, des Mittellandes und der Alpen sowie Landschaftstypen, die unabhängig von diesen geografischen Räumen sind.

Mehr dazu: