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Die vom Aussterben bedrohte Wildbiene Rhophitoides canus
Rhophitoides canus ist eine Wildbiene, deren Verbreitung auf das Unterengadin begrenzt ist. Sie ist vom Aussterben bedroht (CR). Die einheimischen Luzerne-Arten (Medicago falcata und M. sativa) sind ihre beliebten Gastpflanzen. Bild: Dimitri Bénon, 2016

Der Kanton Graubünden weist eine ausgesprochen grosse faunistische Artenvielfalt auf. Bei den meisten Tierartengruppen kommen weit über 50 Prozent der schweizweit bekannten Arten vor. Bei den Fledermäusen, Reptilien, Tagfaltern und Libellen sind es teilweise mehr als 80 Prozent, bei den Säugetieren (ohne Fledermäuse) gar mehr als 90 Prozent. 

Für zahlreiche dieser Arten trägt der Kanton eine besondere Verantwortung. Dazu gehören beispielsweise die grösste mitteleuropäische Heuschrecke, die Sägeschrecke, deren Vorkommen sich auf den Calanda bei Chur und das Rhoneknie im Wallis beschränkt. Die Kreuzotter hingegen ist weiter verbreitet, ihre ausgedehntesten Lebensräume sind jedoch in Graubünden und Glarus zu finden. 

Fakten

  • Die genaue Anzahl der Tierarten in Graubünden ist nicht für alle Organismengruppen bekannt.
  • Insgesamt kann jedoch davon ausgegangen werden, dass ein Grossteil (weit über 50 %) der in der Schweiz bekannten Tierarten auch im Kanton Graubünden vorkommt.
  • Rund ein Drittel der bereits bekannten und bewerteten Arten im Kanton gilt als bedroht.
  • Gemäss aktuellem Wissensstand hat der Kanton Graubünden für den Erhalt von rund 120 bis 130 Arten eine besondere Verantwortung. 

Laufende Projekte

  • Diverse Biotopverbund-Projekte zur Förderung von Amphibien, Libellen;
  • spezifische Artenförderprogramme für besonders seltene und gefährdete Arten; 
  • Berücksichtigung der seltenen / prioritären Arten in den laufenden kantonalen Biotopaufwertungs- und Pflegeprojekten (Vernetzungsprojekte, Moor- und Flussrenaturierungen, Heckenpflege, Brachenprojekt usw.);
  • diverse Monitoring-Programme zur Überwachung der Bestände sowohl von häufigen wie auch seltenen Arten und Artengruppen.

Detailliertere Informationen zu den Artengruppen und deren Zustand im Kanton Graubünden finden Sie im Grundlagebericht «Biodiversität Graubünden 2022».

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